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Was bedeutet Dioptrien? | Bedeutung, Ermittlung & Behandlung

Allein in Deutschland leiden rund 40 Millionen Menschen unter einer Fehlsichtigkeit - dies berichtet der Berufsverband der Augenärzte. Das bedeutet, dass rund jeder zweite Deutsche entweder an einer Kurzsichtigkeit, einer Weitsichtigkeit, einer Hornhautverkrümmung oder einer Altersweitsichtigkeit leidet. Der Grad der Fehlsichtigkeit wird in Dioptrien (abgekürzt: dpt) gemessen.

In unserem Beitrag erklären wir, was Dioptrien bedeutet, wie viele Dioptrien es gibt und was man gegen eine Fehlsichtigkeit unternehmen kann.

Was bedeutet Dioptrien eigentlich?

Der französische Augenarzt Ferdinand Monoyer führte die Dioptrienzahl im Jahre 1872 erstmalig ein. Der Begriff kommt aus dem Altgriechischen und setzt sich zusammen aus “dia” für hindurch und “opsis” für das Sehen.

Dioptrien ist die Maßeinheit zur Messung der Brechkraft eines optischen Systems - in diesem Fall einer Brille. Die Dioptrienzahl des normalen, gesunden menschlichen Auges im Ruhezustand liegt bei rund 60 dpt. Bei veränderten Entfernungen passt sich das Auge an und vergrößert oder verkleinert den Wert so, wie es gerade benötigt wird.

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Was sagen positive und negative Werte aus?

Durch ein positives oder negatives Vorzeichen wird ausgedrückt, ob es sich um eine Kurz- oder Weitsichtigkeit handelt. Im Normalfall weisen beide Augen entweder einen positiven oder negativen Dioptrienwert auf. Der Wert von Auge zu Auge kann sich allerdings unterscheiden, zudem ist es möglich, dass ein Auge kurzsichtig und das andere Auge weitsichtig ist.

Dioptrien bei Kurzsichtigkeit (Myopie)

Die Dioptrienzahl bei Kurzsichtigkeit wird immer mit einem Minuszeichen versehen. Bei einer Myopie ist der Augapfel so verformt, dass die von der Linse gebündelten Lichtstrahlen bereits vor der Netzhaut zusammentreffen und dadurch weiter entfernte Objekte nur noch unscharf wahrgenommen werden können. Zu dem verstärkten Längenwachstum des Augapfels kommt es zumeist bereits in der Jugend.

Kann die betroffene Person noch bis zu einem Meter Entfernung scharf sehen, liegt der Wert bei minus 1,00 dpt. Sind es hingegen nur 50 cm, liegt der Wert bei minus 2,00 dpt und bei 25 cm demnach bei - 4,00 dpt.

Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet, nehmen die Fälle von Kurzsichtigkeit bis zum Ende des 20. Lebensjahres zu, während sie bei Menschen über 65 Jahren weniger häufig vorkommen. Man vermutet hier einen Zusammenhang mit dem vermehrten Auftreten eines Katarakts (Grauer Star) in diesem Alter.

Dioptrien bei Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Bei Weitsichtigkeit wird die Dioptrienzahl mit einem Pluszeichen belegt. Hierbei ist der Augapfel vielfach verkürzt, was dazu führt, dass das durch die Linse gebündelte Licht erst hinter der Netzhaut zusammen trifft. In der Folge können also an Hyperopie leidende Menschen zwar in der Ferne weit sehen, jedoch nicht in der Nähe, z. B. beim Lesen.

Eine schwach ausgeprägte Weitsichtigkeit drückt sich in Dioptrienzahlen von z. B. + 1,00 dpt aus, mittlere liegen bei + 2,00 dpt und starke Weitsichtigkeit liegt bei + 5,00 dpt und mehr.

Dioptrien bei Hornhautverkrümmung

Bei einer Hornhautverkrümmung, auch Stabsichtigkeit oder Astigmatismus genannt, ist die Hornhaut nicht gleichmäßig gewölbt bzw. gekrümmt. Dadurch werden punktförmige Objekte mitunter als Strich wahrgenommen. Um dies bei der Dioptrienzahl zu berücksichtigen, wird ein zweiter Wert ergänzt.

Liegen etwa eine Kurzsichtigkeit und eine Hornhautverkrümmung vor, könnte die Angabe lauten: sphärisch - 2,00 dpt, zylindrisch - 0,50 dpt.

Was sagt die Höhe des Dioptrienwertes aus?

Die Bedeutung der dpt ist eigentlich ganz einfach. Je höher der Wert, desto größer ist die Abweichung und umso stärker muss eine Fehlsichtigkeit korrigiert werden. Das Vorzeichen sagt lediglich etwas darüber aus, ob es sich um eine Weitsichtigkeit oder eine Kurzsichtigkeit handelt.

Übrigens: Die Dioptrienwerte von Brillen und Kontaktlinsen weichen gerade bei Werten über +/- 4,00 dpt voneinander ab.

Ab wie viel Dioptrien sollte eine Korrektur erfolgen?

Im Grunde sollte die Korrektur einer Fehlsichtigkeit bereits bei geringen Dioptrienwerten von +/- 0,50 dpt beginnen. Bis zu einem Wert von +/- 1,00 dpt sprechen wir aber von einer leichten Fehlsichtigkeit, die nicht zwangsläufig einer Korrektur bedarf. Es kommt daher bei leichten Fehlsichtigkeiten auch auf Ihre Alltagsanforderungen an, beispielsweise, ob Sie Auto fahren. Stärkere Fehlsichtigkeiten sollten immer korrigiert werden.

Wie viel Dioptrien gibt es maximal?

Bei Kurzsichtigkeit gilt ein Maximalwert von minus 25 Dioptrien. Bei Weitsichtigkeit sind es höchstens plus 13 Dioptrien. Der Höchstwert bei einer Hornhautverkrümmung liegt bei 13 Dioptrien.

Bis wie viel Dioptrien lassen sich Augen lasern?

Technisch bedingt gibt es beim Lasern der Augen gewisse Höchstwerte, bis zu denen die Korrektur einer Fehlsichtigkeit durchgeführt werden kann:

  • Kurzsichtigkeit bis - 10,00 Dioptrien.
  • Weitsichtigkeit bis + 4,00 Dioptrien.
  • Hornhautverkrümmung bis 5,00 Dioptrien.

Bei höheren Werten kann jedoch immer noch eine Linsenoperation in Erwägung gezogen werden. In beiden Fällen ist zusätzlich zur Höhe der Dioptrienwerte wichtig, dass diese sich seit mindestens 12 Monaten stabilisiert haben, aktuell also keine zunehmende Verschlechterung der Sehkraft zu beobachten ist.

So wird der Dioptrienwert ermittelt

Mathematisch betrachtet handelt es sich um den Kehrwert eines Meters (1 dpt = 1 m-1). In Europa ist Dioptrien als Einheit gesetzlich verankert, in anderen Teilen der Welt gibt es teilweise auch andere Einheiten. Der Dioptrienwert gibt letztlich an, wie stark eine Sehhilfe das Licht brechen muss, damit eine Fehlsichtigkeit korrigiert werden kann.

Der Dioptrienwert wird mithilfe spezieller Messgeräte bestimmt. Hierbei wird die objektive Brechkraft des Auges über ein Autorefraktometer gemessen. Anschließend wird die gefühlte, also subjektive Brechkraft ermittelt, indem verschiedene Linsen zum Einsatz kommen. Diese werden in ein leeres Brillengestell eingeschoben und der Patient gebeten, Buchstaben oder Text zu lesen.

Übrigens: Der Dioptrienwert ist nicht immer unbedingt gleich. Müdigkeit, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme, Medikamente oder eine Schwangerschaft können den Wert im Tagesverlauf beeinflussen.

Möglichkeiten zur Behandlung von Fehlsichtigkeiten

Fehlsichtigkeiten lassen sich im Grunde auf vier Arten behandeln. Hierbei kommt es darauf an, um welche Art der Fehlsichtigkeit es sich handelt und in welcher Stärke diese vorliegt. Natürlich spielen auch ästhetische Aspekte eine Rolle.

Brille

Die Brille ist in der Regel das erste Mittel der Wahl. Ein Brillenglas kann für die richtige Lichtbrechung sorgen. Auf diese Weise werden die Lichtstrahlen so umgelenkt, dass sie an der korrekten Stelle auf die Netzhaut treffen und somit scharfes Sehen ermöglicht wird.

Das Brillenglas wird dabei so geschliffen, dass es genau die Dioptrienzahl ausgleicht, die beim jeweiligen Patienten vorliegt.

Kontaktlinsen

Kontaktlinsen sind eine weitere, sehr beliebte Form der Korrektur einer Fehlsichtigkeit. Für manche Menschen ist eine Brille aus optischen oder ästhetischen Gründen nicht akzeptabel und daher entscheiden Sie sich für Kontaktlinsen.

Bei einer starken Hornhautverkrümmung oder bei Verletzungen der Hornhaut können Kontaktlinsen jedoch nicht eingesetzt werden. Andererseits können manche Formen der Hornhautverkrümmung mit harten Kontaktlinsen besser behandelt werden als mit einer Brille.

Augenlasern

Das Augenlasern wird immer beliebter. Es stellt eine ideale Lösung bei Fehlsichtigkeiten jeder Art dar. Durch das Lasern der Augen benötigen Sie in Zukunft weder eine Brille noch Kontaktlinsen und können wieder vollkommen scharf sehen. Bei dem Augenlasern wird die Brechkraft des Auges, ähnlich wie bei Brillen und Kontaktlinsen, so Angepasst, dass Licht korrekt auf der Netzhaut gebündelt und somit scharfes Sehen ermöglicht wird.

Linsen-OP

Bei besonders ausgeprägten Fehlsichtigkeiten ohne Beschränkung des Dioptrienwertes ist eine Linsen-OP die beste Alternative. Hierbei werden Multifokallinsen anstelle der eigenen Augenlinse eingesetzt. Im Gegensatz zum Lasern eignen sich Multifokallinsen zudem zum Ausgleichen einer Alterssichtigkeit. Bei hohen Fehlsichtigkeiten bei jungen Menschen kommt zudem eine so genannten ICL (intraokulare Collamer Linse) zum Einsatz. Hier wird eine Kunstlinse, ähnlich einer Kontaktlinse, zwischen Iris und körpereigene Linse implantiert.

EuroEyes: Augenlasern und Multifokallinsen gegen Fehlsichtigkeiten

Wir hoffen, wir konnten Ihnen die Frage, was Dioptrien eigentlich bedeutet, vollständig beantworten. Wenn Sie darüber nachdenken, sich anstelle einer Brille die Augen lasern oder bei hohen Dioptrienzahlen eine Multifokallinse einsetzen zu lassen, sprechen Sie uns gerne an. Wir sind Ihr erfahrener Ansprechpartner mit 25.000 jährlichen Eingriffen und insgesamt rund 600.000 durchgeführten Operationen für die dauerhafte Korrektur von Fehlsichtigkeiten und nehmen uns Ihrer Augen mit kompetenten Händen an.

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